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Wenn ein Indie-Studio mit gerade mal 30 Leuten ein Rollenspiel raushaut, das nicht nur aussieht wie ein AAA-Titel, sondern sich auch noch inhaltlich mit den ganz Großen messen kann, dann ist das definitiv eine Story wert – und genau das ist Clair Obscur: Expedition 33.

Wer steckt dahinter?

Entwickelt wurde das Ganze vom französischen Studio Sandfall Interactive, gegründet von ehemaligen Ubisoft-Entwicklern in Montpellier. Das Team rund um Creative Director Guillaume Broche hat mit viel Herzblut und künstlerischem Anspruch gearbeitet – angefangen als kleines Hobbyprojekt, inspiriert von Final Fantasy, Persona und Studio Ghibli.

Veröffentlicht wird das Spiel von Kepler Interactive, einem Publisher, der Indie-Studios kreative Freiheit lässt, dafür aber globale Reichweite ermöglicht – ein seltener Glücksfall für Spiele mit so viel Persönlichkeit.

Design & Atmosphäre

Optisch ist Clair Obscur ein echtes Brett. Der Artstyle ist stark von der Chiaroscuro-Maltechnik geprägt – also Licht und Schatten in Perfektion. Dazu kommen surreale, fast schon traumhafte Landschaften, die stellenweise an Bloodborne erinnern. Als würde man in ein lebendiges Gemälde steigen.

Und das UI? Stylisch, aufgeräumt und mit einem Hauch von Persona. Die Kampfmenüs sind dynamisch inszeniert, die Menüs elegant und nicht überladen – ein echter Hingucker. Statt einer Mini-Map setzt das Spiel bewusst auf einen Kompass, um die Erkundung organischer und spannender zu machen. Mutig, aber gut umgesetzt.

Musik mit Ghibli-Vibes

Soundtrack-Fans kommen auch voll auf ihre Kosten. Komponiert von Lorien Testard, der sich spürbar von Ghibli-Komponist Joe Hisaishi hat inspirieren lassen. Herausgekommen ist ein emotionaler, orchestraler Sound mit starker Atmosphäre. Besonders das Stück „Une vie à peindre“ bleibt hängen – und unterstreicht die melancholisch-schöne Stimmung des Spiels perfekt.

Gameplay: Zwischen Runden und Reaktion

Auch beim Kampfsystem geht Expedition 33 eigene Wege: eine clevere Mischung aus rundenbasiertem JRPG-Kampf mit Echtzeit-Elementen wie Ausweichen und Parieren – ein bisschen wie Paper Mario, aber deutlich düsterer. Die Kämpfe fordern Strategie und Timing, wirken aber nie überladen.

Story mit Tiefgang

Die Welt ist inspiriert von der französischen Belle Époque, in der eine mysteriöse „Paintress“ jedes Jahr eine Zahl auf einen Monolithen malt – und alle Menschen dieses Alters verschwinden. Dieses Jahr: 33. Klar, dass man als Spieler versucht, diesen Fluch zu stoppen. Die Geschichte ist düster, philosophisch und überraschend emotional erzählt.

Kritiker feiern’s

Der Metascore liegt aktuell bei 92, bei OpenCritic sogar bei 92 mit 96 % Empfehlung. Die Presse ist sich einig: Das Ding ist ein Geheimtipp mit Blockbuster-Qualitäten.

Fazit:
Clair Obscur: Expedition 33 ist mehr als ein Indie-JRPG – es ist ein kleines Kunstwerk, das Gameplay, Story, Design und Musik auf einem Niveau zusammenführt, das man von einem so kleinen Team kaum erwarten würde. Pflichtprogramm für alle, die auf stilvolle, emotionale Abenteuer stehen.

Clair Obscur: Expedition 33 erscheint weltweit am 24. April 2025. Das Spiel wird für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC verfügbar sein und ist ab dem ersten Tag auch im Xbox Game Pass enthalten